Zweite Woche

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Sa, 2022-03-19 - Tag 10

Heute vormittag geht es mit zwei Autos und der ganzen Bagage in einen Park nordwestlich. Alle sind gut eingecremt, weil mit der australischen Sonne nicht zu spaßen ist, und heute scheint sie besonders intensiv. Jetzt am Abend um 19 Uhr 31 Grad.

Daddy erklärt seinem Söhnchen, dass hier ein Trainingsgelände für angehende Cricket-Spieler ist.

Das Schieben des Doppel-Kinderwagens ist auch hier schwere Arbeit. Aber oben von einer Anhöhe gibt es einen schönen Rundumblick, auch auf die Skyline der Stadt.

Diese Vögel sind hier am Yarra-River vorherrschend, eine Mischung aus Krähe und Elster. Sie werden Mag-Pie genannt und stehen in dem Ruf, in der Brutperiode ab Oktober gefährlich zu sein, weil sie Radfahrer angreifen und auf den Kopf einhacken. Wir haben selber einen Radfahrer gesehen, der einen "Abwehrhelm" trug, mehrere spitze Drähte ca 30 cm lang in der Art eines Irokesen-Haarschnitts auf dem Fahrradhelm montiert.

In Zeiten des Lockdowns durften die Einwohner sich nur maximal 5 km von ihrer Wohnung entfernen, und Shom weist darauf hin, dass es schon ungewöhnlich ist, dass in einer 5,5-Millionen-Stadt in diesem Radius mehrere Parks zu erreichen sind. Melbourne sei bekannt für seine Lebensqualität. Die Wohnhäuser hier in der ganzen Gegend sind auffallend geschmackvoll und abwechslungsreich, wenn auch zumeist mit recht engen Gärten.


Auf einem ausgedehnten Spielplatz halten wir uns im Schatten einer Picknick-Hütte länger auf. Da ist auch ein umfangreiches Klettergerüst, das auch für Opas begehbar ist.

Schließlich kommen wir doch noch in den Genuss, aus der Nähe ein echtes Cricket-Spiel zu sehen, direkt neben unserem Parkplatz. Shom hat früher auch in einer Mannschaft gespielt und versucht Jay langsam dafür zu begeistern. Die Regeln sind wohl etwas kompliziert, für uns Deutsche ebenso kaum zu durchschauen wie die Baseball-Regeln. Und so ein Spiel dauert üblicherweise den ganzenTag mit entsprechenden Pausen, und die meiste Zeit steht ein Teil der Spieler einfach nur auf dem Rasen herum.


Hier ein Überblick über die Szenerie, in der wir uns heute aufgehalten haben.


So, 2022-03-20 - Tag 11

Familienleben: alles im Doppelpack.

Vorbereitung auf den Gang zum Playground.

Vormittags geht es mit den drei Kindern zu Jays Lieblings-Playground. Diesmal ist mehr Publikum hier, und schließlich kommt auch Freddie mit seinem Vater dazu. Auf dem Weg treffen wir einen Nachbarn, Herrn Henkell, Herr über eine bekannte Sektfirma im Familienbesitz seit vier Generationen. Er hält mit seinem S600 Cabrio an und unterhält sich eine Weile mit uns auf dem Gehsteig.

Wir kommen immer an der Einmündung dieser schönen Straße mit großen Bäumen vorbei.


Nachmittags machen S, B und ich eine Runde nach Westen über zwei Brücken am Yarra-River. Hier gibt es erstaunlich wilde Landschaften, wenn man die Nähe der Großstadt bedenkt.

Eine "Zeitkapsel" ist an einem Punkt der Brücke eingelassen worden mit zugehörigen Erläuterungen.

Exotische Gewächse in Vorgärten. Und auf der Baustelle nebenan tut sich was.


Mo, 2022-03-21 - Tag 12

Heute ist ein Ausflug zum botanischen Garten an der Reihe. Jay ist soweit gesund, dass er wieder in die "Schule" kann, Shom muss arbeiten, und Kate kümmert sich um die Zwillinge - also haben wir übrigen drei freie Bahn.

Zunächst haben wir vor mit der Tram zu fahren, doch an der Haltestelle stellen wir fest, dass wir für drei Personen nur zwei Masken dabei haben. Australien schreibt nur noch in öffentlichen Verkehrsmittel das Tragen einer Maske vor, und so kehren wir um und fahren mit dem Passat zum Garten nahe der Innenstadt.

S hat eine Führung gebucht, und wir treffen eine typisch britische Old Lady am Observatorium. Da ein weiteres Paar sich zwar angemeldet hat, aber nicht um 10:30 erscheint, sind S, B und ich die ganze Gruppe, die in den Genuss der Führung kommt. Übrigens: sowohl Eintritt als auch Führung sind hier kostenlos.

Vor dem Start will man tatsächlich den Impfnachweis sehen; ein Blick auf den QR-Code in der Corona-Warn-App genügt ihm, aber B hätte sogar die gelben Impfpässe dabei.

Lessons learned:

Ich habe diesmal keinen Rucksack dabei, doch es ist so warm, dass wir keinen Pullover brauchen; die Canon Ixus-170 kommt in die Hosentasche, und das iPhone ist eh zum ständigen Begleiter geworden.

In Anlehnung an das Overlook-Hotel...

Ferdinand von Mueller war derjenige, der alle möglichen Pfanzen nach Australien importiert und hier einen großen Garten mit verschiedenen Zonen angelegt hat. Nicht alles, was uns die Lady erzählt, bekommen wir wirlich mit, aber sie ist eine sehr angenehme Führerin.

Und ein richtiges Erinnerungsfoto mit der Führerin.

Dann geht es in ein richtiges Stück Dschungel. Hier in diesem Gelände findet auch eine modellartige Aufbereitung von Schmutzwasser statt, das über verschiedene Stufen geführt und auf natürliche Weise gereinigt wird.

Der Regierungssitz des Distrikts Victoria. Der Governor ist anwesend, weil die Fahne hochgezogen ist.

Diese Pinienart glaubte man vor 91 Millionen Jahren ausgestorben, doch man hat irgendwo in Australien noch welche entdeckt und begonnen, sie an verschiedenen Orten wieder anzusiedeln.

Ein bisschen Venedig-Flair gibt es hier auch. Sogar die Halstücher und Strohhüte der Gondoliere wirken authentisch.

Die meisten Schwäne sind hier schwarz.

In einer Art Cafeteria nehmen wir ein Mittagessen zu uns: Fish and Chips, Chicken and Chips und Salat.


Di, 2022-03-22 - Tag 13

Diesmal geht es mit der Tram in die Innenstadt. S muss ihren neuen deutschen Pass in der Botschaft abholen; das ist ein unscheinbares kleines Büro in einem der Häuser an einer stark befahrenen Innenstadtstraße. Anschließend stromern wir durch die Straßen, durch überdachte Fußgängerzonen, über Flussbrücken, und immer in der Nähe der monumentalen Hochhäuser. Ich mache eine Menge Fotos.


Eine Straße mit viel Graffiti und ein Zeitgenosse, der gern Erläuterungen dazu beiträgt.

Kunst wohin das Auge schaut; auch viel Bezug zu den australischen Ureinwohnern.

Ausruhen und die Atmosphäre genießen.

Auf dem Weg zum Restaurant.

Interessante Nachbarschaft: Rendez-vous Hotel und Victoria University

Und überall Grün in den Straßen. Für eine Fünfeinhalb-Millionen-Stadt eine recht entspannte Atmosphäre.


Mi, 2022-03-23 - Tag 14


Do, 2022-03-24 - Tag 15

Nachmittags starten B und ich zu der schon bekannten Runde über die zwei Yarra-Brücken. Das Wetter wieder sommerlich, aber nicht zu warm.

Schon von Weitem hören wir merkwürdige Stimmen aus einem Megaphon, und es wird klar, dass hier eine ganze Reihe von Ruderbooten auf dem Fluss unterwegs ist, zumeist jüngere Schüler, teils mit einheitlichen Trikots. Sie werden von Trainern auf kleinen Motorbooten sie begleitet, die wortreiche Anweisungen geben, teilweise auch auf Fahrrädern am Ufer mit umgehängtem Megaphon. Interessant zu beobachten, wie geschickt sie die Achter- und Vierboote auf der Stelle wenden können, denn sehr viel Platz haben sie hier nicht.

Das muss - ähnlch wie die Vorliebe für Cricket - von den Briten her kommen, denen schon immer Ruderwettkämpfe wichtig waren. Mit Ausnahme einzelner Zweierboote mit Mädchen sehen wir ausschließlich Jungs rudern.

Auf der großen Brücke mit dem starken Autoverkehr packt der Wind B's Strohhut, der unten im Gebüsch nahe des Flusslaufs landet. Aus Respekt vor potenziellem einheimischem Getier bittet B einen netten Australier mit zwei Bulldoggen, ob er ihr den Hut dort herausholen könnte, was natürlich kein Problem ist.


Fr, 2022-03-25 - Tag 16

Heute starten B und ich zu einem Ausflug an einen der beliebtesten Strände Melbournes, dem St. Kilda Beach. Wir haben und von S den Weg erklären lassen und kommen gut allein zurecht. Zunächst geht es zu Fuß über die große Kreuzung zur Wellington Street an der Trinity School vorbei, wo Jay wochentags an einer Art Vorschule teilnimmt. Dann kommen wir an die Haltestelle der Linie 16, welche uns direkt nach Süden, später im rechten Winkel nach Westen, nach St. Kilda Beach bringt. Unterwegs werden wir aufgefordert, kurz auszusteigen und an der Haltestelle zu warten, weil das alte Tram-Exemplar ein Problem hat, und wir steigen nach drei Minuten in ein neueres Modell ein.

Die Szenerie von St. Kilda Beach erinnert mit seinen Palmen ein bisschen an Südfrankreich, aber es könnte möglicherweise auch Miami sein. Es sind nicht viele Menschen unterwegs, da es Werktag ist und kaum jemand Zeit zu haben scheint.

Auf der Promenade findet sich auch wieder manches Kunstwerk.

In diesem Restaurant essen wir zu Mittag.

Auch hier müssen wir feststellen, dass es überall nur beste Qualität gibt; die Preise sind vergleichbar mit deutschen Verhältnissen. Susi und Shom dagen, dass die Australier sehr viel Wert auf gutes Essen legen, überhaupt genussbetonte Zeitgenossen sind. Im Vergleich zu Boston oder Großbritannien sei das Essen um Klassen besser, gleich aus welchem Kulturkreis die Küche kommt. Ein mittelmäßiger Koch hätte hier keine Chance.

Wir wandern auf eine lange Pier hinaus, die zu einer Marina führt, welche wiederum für den Normalbürger nicht zugänglich ist.

Und immer wieder die Skyline der City.

Nicht viel los heute; das Riesenrad dreht sich die meiste Zeit leer.

Wie an Dänemarks Stränden gibt es auch hier den Sport des Kite-Surfings, jedoch in einer verschärften Variante: Unter dem Brett ist ein Gestell angebracht, das bei zunehmendem Tempo das ganze Brett in der Art eines Tragflächenboots aus dem Wasser hebt. Die Surfer bekommen damit eine erhebliche Geschwindigkeit, soweit der Wind es halt hergibt - und der ist heute recht lebhaft.

Einige weitere Eindrücke von der Umgebung.

Als Attraktion gibt es in Strandnähe einen Vergnügungspark mit einer hölzernen Achterbahn, die aus dem Jahre 1912 stammt, restauriert 1999.

Ein riesiges "Palais Theater" lässt vermuten, dass St. Kilda Beach ein wichtiger touristischer Anziehungspunkt für Melbourne und Umgebung ist.

Und es geht wieder zurück mit der Tram-Linie 16. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten, wird aber nicht langweilig, weil es eine Menge zu sehen gibt.

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