2014-11-02: Mit der D-EFFO ins Fichtelgebirge

Mit der D-EFFO eine Runde zum Fichtelgebirge

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An diesem herrlichen 2. November habe ich die Fox-Oscar über Mittag für mich reserviert. Der Morgennebel löst sich nur recht langsam auf, und ich bin mir nicht sicher, ob der geplante Ausflug zum Ochsenkopf klappen wird. Aber diverse Webcams zeigen bestes Wetter im Fichtelgebirge, und so mache ich mich auf den Weg.

Mein selbstprogrammiertes Flug-Navi ist vorbereitet mit passenden Wegpunkten, so dass ich im Prinzip nur einer gelben Linie auf dem kleinen Bildschirm des alten PDAs folgen muss, der mein zuverlässiger Begleiter in der Luft geworden ist.

Die obige eher geografische Darstellung kann ich bei der Vor- und Nachbereitung am PC sehen. Unterwegs nützlicher ist die schlichtere Darstellung hier unten: Richtung der Nase immer oben, die gelbe Kurslinie des nächsten Abschnitts etwas hervorgehoben, Geschwindigkeit, Kurs, Flughöhe, Abstand zum nächsten Wegpunkt als Zahlen in den Ecken, usw.


Auf geht's. Wie gewohnt die Überquerung von Großenseebach. Ich mache ein paar Bilder (die Canon IXUS-155 kann ich leicht mit einer Hand bedienen, ohne die Konzentration auf das Lenken zu verlieren) und wackle mit den Tragflächen, weil ich Barbara unten im Garten winken sehe.


Eine Zeitlang begleitet mich ein Motorsegler, der direkt nach mir in Herzogenaurach gestartet ist, den Abstecher über Seebach nicht gemacht hat und ebenfalls nordöstlichen Kurs einschlägt. Weil er etwas langsamer ist als meine 90 Knoten, fällt er bald zurück.


Eine tolle Herbstfärbug der Landschaft, zumindest dort wo Laubwald vorherrscht.


Kurz hinter dem Hetzleser Berg sehe ich schon, dass der Dunst sich in Richtung Osten irgendwie verdichtet.


Die Grenze, ab welcher dichter Bodennebel herrscht, ist deutlich zu erkennen.



Es dauert nicht lange, und der Boden ist komplett in Watte gehüllt. Ein Anblick, den man aus Verkehrsfliegern in großer Höhe kennt - nur dass hier die Flughöhe 3500 Fuß statt 33000 Fuß beträgt.



Eine traumhafte Atmosphäre!

Ich steige auf über 5000 Fuß, um einen weiteren Sichthorizont zu bekommen. Ich weiß ja, dass das Fichtelgebirge vor einer Stunde völlig frei war, in Richtug Norden die Nebelfelder stark unterbrochen sind, und dass mein GPS mich (neben den "richtigen" Fluginstrumenten!) sicher ans Ziel bringen wird - also habe ich keine Bedenken über den Wolken weiter zu fliegen.


Und richtig: Zur Linken - also in der Gegend, wo ich meinen Rückflug plane, gibt es zunehmend Lücken im Bodennebel. Aber zwischenzeitlich habe ich Pegnitz und Speichersdorf, die angepeilten Wegpunkte, im Nebel absolut nicht ausmachen können.


Ja, Selfie kann ich auch! ;-)


Da sieht man, dass die Nebelschicht nicht besonders dick ist: Einige Windräder schauen oben heraus.


Und am Fuß des Fichtelgebirges ist das Ende des Nebels erreicht.



Ich mache einige Fotos von Warmensteinach - hier ist Barbara viele Jahre zu Hause gewesen.


Und dann natürlich der Ochsenkopf mit seinem Fernsehturm, im Tal dahinter der Luftkurort Bischofsgrün.


Auf der rechten Seite der Schneeberg. Hier hatten die Amerikaner in Zeiten des "Eisernen Vorhangs" einen Horchposten, so dass man den Turm nicht besuchen durfte.


Und wenige Flugminuten hinter den beiden Türmen der Weißenstädter See. Wir kennen ihn von früheren Spaziergängen, und ich weiß noch, dass die Fahrt mit dem Auto einem sehr lang vorgekommen ist. Aus dem Flieger gesehen liegt alles schön griffbereit nebeneinander ausgebreitet...



Die beiden Türme von der "Rückseite", von Osten her gesehen. Jetzt mache ich mich auf den Weg nach Kulmbach.


Auf der linken Seite sehe ich das Fichtelgebirge mit den vorgelagerten Nebelfeldern.

An der Stellung der Tragfläche ist zu erkennen, dass ich im Steigflug bin: Ich gehe auf knapp 7000 Fuß Höhe, weil unten eh nicht allzu viel zu erkennen ist, und weil ich gegebenenfalls Lücken in Nebelfeldern besser sehen möchte.


Zur Abwechslung ein Blick ins Cockpit: Oben links die Gopro-Kamera für HD-Video-Aufzeichnung des Fluges, auf dem Knie mein Flug-Navi, dazwischen das Armaturenbrett mit den Instrumenten, an denen eine Flughöhe von 6900 Fuß, eine Geschwindigkeit von 80 Knoten und eine Motordrehzahl von 2200 U/min abzulesen sind. Das grelle Sonnenlicht kann man auch erahnen.



Das hier ist Kulmbach; die Burg lässt sich links erahnen, aber wirklich viel erkennen kann man nicht. Ich bin noch immer gut 5000 Fuß hoch.


Auf dem Weg nach Bamberg, wieder über den Wolken - aber deren Ende kann man schon erkennen.

Ich kann mich nicht sattsehen an diesem Ausblick!



Na also: Bamberg habe ich nicht verfehlt. Ich muss unbedingt mal nachsehen, was das da unten für ein Schloss ist. Jetzt etwa 4000 Fuß Höhe.


Die Autobahn und die letzthin frisch renovierte Startbahn des Bamberger Flugplatzes.


Auf der rechten Seite der Hafen und der Wasserweg, der nach Hassfurt und Schweinfurt führt.


Zum Abschluss dann noch eine Kurve über unserem vertrauten Ausflugsziel Schmiedelberg, bevor ich mich per Funk beim Turm Herzogenaurach zurückmelde und nach einem weiteren Überflug über Großenseebach in die Platzrunde von EDQH zurückkehre.


Mein Flug-Navi fungiert gleichzeitig als Flugschreiber, und so gibt es nach jedem Ausflug auch ein Protokoll, aus dem sich Flughöhe, Geschwindigkeit und Kurs ablesen lassen. Die Höhen über 5000 Fuß sind für mich heute ein Novum gewesen. Auffällig ist, dass ich auf dem Hinweg offensichtlich Rückenwind hatte, auf dem Rückweg dagegen Gegenwind: Da ist ein deutlicher Unterschied in der Geschwindigkeit über Grund zu sehen, obwohl die Fahrt durch die Luft immer um etwa 90 Knoten pendelt. Den Sprung in der grün dargestellten Bodenhöhe muss ich bei Gelegenheit mal klären...

Auf jeden Fall wieder ein unvergessliches Erlebnis.


Ein Nachtrag noch:

Karl klärt mich auf, dass es sich um Schloss Seehof handelt. Daher hier noch ein Übersichtsbild von dieser eindrucksvollen Anlage.


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